„Der Anfang vom Ende“
„Der Anfang vom Ende“

„Der Anfang vom Ende“

… hört sich als Überschrift dramatischer an als es ist. In der Zeitung wird mit dieser Redewendung regelmäßig der Weltuntergang angekündigt, in unserem Fall ist es nur so, dass wir nun wieder da angekommen sind, wo unsere Reise pandemiebedingt – und durchaus dramatisch – zuletzt geendet hat: in Sucre, Bolivien. Ab jetzt gibt es keine Wiederholungen mehr, ab hier beginnt neues Terrain für uns. Neue Abenteuer, neues Unbekanntes.

Das heißt nicht, dass der Weg bis hierher keine Abenteuer für uns bereithielt. Trotzdem ist es ein besonderer Ort mit vielen Erinnerungen an eine besondere Zeit. Hier wurden wir weggebeamt, hier war schon einmal der Anfang von einem Ende.


Wir haben Argentinien vor etwa zwei Wochen verlassen und sind zusammen mit Reni und Marcel in Chile und dort in San Pedro de Atacama verabredet. Die „Hauptstadt“ und „Oase“ der Atacamawüste begrüßt uns mit T-Shirt-Wetter und als Touristen-Hotspot mit einer quirligen Touristenmeile, und: richtig dicker Luft auf angenehmen 2.500 m üNN. Es gibt alles was wir nicht brauchen, aber auch gute Restaurants und abends Live-Musik. Es ist laut und staubig hier und nach zwei Tagen ziehen wir vor die Stadt. Ein bisschen Maintainance für die Autos, ein bisschen warten auf besseres Wetter in den Bergen, Vorräte auffüllen und ab geht die wilde Fahrt nach Bolivien auf die „Lagunen-Route“. Die Grenzposten für die Ausreise aus Chile und die Einreise nach Bolivien liegen wieder auf 4.600 m über dem Meeresspiegel, wir sind früh aufgestanden und um 8:30 Uhr die Ersten. Unsere Erinnerungen an unseren Grenzübertritt im Oktober 2019 mit leicht gereizten und unmotivierten Beamten dort oben werden abgelöst von einem zügigen Handling des umfassenden Stempel- und Zettelkrames und einem freundlichen „Herzlich Willkommen“ auf bolivianischer Seite. Da ein Teil der Lagunen-Route durch den Nationalpark „Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa“ führt registrieren wir uns dort, bezahlen die Eintrittskarte und freuen uns wieder über den knochigen Ranger, der es sich dort oben gemütlich gemacht hat. Für das Eintrittsgeld gibt es als Gegenleistung genau gar nichts.

Wir müssen ja nicht alles zweimal schreiben: die Lagunen-Route ist natürlich ein Highlight jeder Bolivien-Reise und wir haben es schon 2019 versucht zu beschreiben was dort zu sehen ist: Salz-Lagunen, -Seen, -Hotels und -Krusten

Machen wir es also kurz: Lagunen-Route, die nächste Versorgungsstadt Uyuni und noch einmal der größte Salzsee der Erde sind jeweils Orte die man auch zweimal besuchen kann. Sie machen einen sprachlos und bleiben auch beim zweiten Mal unwirklich. Eine Zusammenfassung:


Dann heißt es Abschied nehmen von Reni und Marcel. Nach 5 gemeinsamen Wochen geht es für Sie weiter in Richtung Süden und für uns nach Norden. Die Isla Pescadora auf dem Salzsee ist ein romantischer Ort für Abschiede und echte Tränen: Tschüss ihr beiden, wir haben so viel zusammen gesehen, wir haben noch nie so viel zusammen gefroren, gekocht, gelacht und und uns gefreut nicht allein – und noch besser: in bester Gesellschaft zu sein. Bis bald!!

Wir verlassen den Salzsee alleine, pumpen die Reifen auf und gleiten seit Wochen erstmals auf Asphalt über Tupiza nach Sucre – dem Anfang vom Ende im April 2020. Es ist ein herzlicher Empfang der uns dort erwartet und wir erwarten Reinhold und Marianne mit denen wir hierher verschifft haben. Ein paar bunte Abende, die Stadt und das bunte Bolivien erwarten uns:

2 Kommentare

  1. Na, da freue ich mich in Zukunft auf den Weg zum Ende; welches hoffentlich noch in weiter Ferne (treffende Redewendung!) liegt. Immer wieder: Toller Bericht und tolle Aufnahmen, die ständig nach Weiteres verlangen. Freue mich auf Euer nächsten Beitrag. Bis dahin: hasta Luego amigos.

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